Nachruf: Michael Niehenke
Lieber Michael,
wir hatten keine Zeit mehr DANKE zu sagen. Was uns FußballerInnen bleibt ist ein Nachruf auf Dich.
Wir hätten Dir gerne DANKE gesagt, für Deine Zeit als Torhüter der 1. Herren, in der Du von Sommer 1989 bis Sommer 1999 das Tor gehütet hast. Und Du hast es nicht nur gehütet, sondern Du hast es verteidigt. Und viele von uns erinnern sich, was Du dafür im Training alles geleistet hast. Unvergessen sind die Trainings im Regen und auf Asche, in denen Dir die Bälle um die Ohren fliegen sollten, Du aber keinen Ball verloren oder hinterhergucken wolltest. Du hast Dich nach jedem Ball gestreckt. Wir erinnern uns wie Du nach dem Training in Deiner mit Wasser und Hartplatzmatsch durchtränkten Klamotte unter der Dusche standst und zufrieden Deine Flasche Bier genießen konntest. Deine Highlights waren zwei Aufstiege, einer davon in der Saison 97/98 unter Spielertrainer Thomas Brewe und Kapitän Frank Rethmann. In der Folgesaison hast Du die Meisterschaft knapp verpasst und musstest Dich als Tabellenzweiter zufriedengeben. Es verblieben aber noch spannende Relegationsspiele um den Aufstieg. Wir spielten gegen TuS Lingen 2 und Vechta. Mit zwei Unentschieden verpassten wir mit Dir als Torwart nur knapp den nächsten Aufstieg, Schade eigentlich. Wir erinnern uns, dass Du Deine Torwartkarriere aufgrund von Bandscheibenproblemen kurz danach aufgeben musstet.
Wir hätten Dir gerne DANKE gesagt, für Dein Engagement als Jugendtrainer. Du bist in den 2000er Jahren u.a. mit Hango gestartet und hast den Jungs Training gegeben. Und dabei hast Du sie bestimmt auch so aufgemuntert, wie man Dich in Deiner aktiven Karriere versucht hat aufzumuntern, wenn mal was nicht so gut lief. Deine Art zu motivieren, anzufeuern und zu unterstützen hat bei vielen Spuren hinterlassen und Dir eine hohe Wertschätzung eingebracht.
Wir hätten Dir gerne DANKE gesagt, dass Du als Co-Trainer der 2. Herren fünf Jahre Dich in den Dienst der Mannschaft gestellt hast. Du warst vielfach der erste beim Treffpunkt, hast Dich um Bälle und vorbereitende Dinge gekümmert. Auf Dich war Verlass! Du warst nicht nur Trainer, sondern auch Vater unserer Nr. 1 der 2. Herren, Du warst Freund und stets auch für einen Spaß zu haben. Wir alle wissen, dass für Dich der „kleine HSV“ aus Hagen mit dem „großen HSV“ aus Hamburg auf einem Level lag. Nur gut, dass es nie zu einem ernsthaften Duell gekommen ist. Zu wem hättest Du gehalten?
Wir hätten Dir einfach DANKE gesagt für Deine Art. Mal trocken, direkt, auch mal kritisch. Manch ein Schiedsrichter oder gegnerische Trainer wird sich über Dich und Deine Kommentare während des Spiels aufgeregt haben. Aber nach Abpfiff war alles vergessen und wieder gut. So soll es sein und das lag Dir am Herzen.
Wir hätten Dir auch DANKE gesagt für die gemeinsamen Niederlagen, mehr aber noch für die gemeinsamen Siege. Unsere gemeinsamen Erinnerungen an die 3. Halbzeit halten wir in Ehren.
Lieber Michael, DANKE für alles und Ruhe in Frieden. Wir werden dir stets ein ehrendes Andenken bewahren!
Deine FußballerInnen vom Hagener SV 1920 e.V.